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Wissenswertes von A-Z
Lesen Sie über Wissenswertes zu Dichtungen von A-Z.
Arbeitsgeschwindigkeit
Bei zu hoher Geschwindigkeit kann der Schmierfilm die Dichtung von der Dichtfläche abheben. Geschwindigkeiten von 0,5 m/sec sind für Elastomere die Obergrenze.
Betriebsdruck
Druckspitzen, die teils von der Arbeitsweise sowie von unsauberen Steuervorgängen verursacht werden, sind deshalb so gefährlich, weil sie ein Mehrfaches des Nenndrucks erreichen können und so die Lebensdauer einer Dichtung erheblich verkürzen.
Druckmedien
Hier ist auf die Verträglichkeit mit dem Dichtungswerkstoff zu achten. Besonders in hydraulischen Systemen der pharmazeutischen Industrie werden Dichtungen hoch aggressiven Druckmedien ausgesetzt.
Fremdkörper
Ist ein Teil des hydraulischen bzw. pneumatischen Gerätes den Umgebungsbedingungen ausgesetzt (Beispiel Kolbenstange), dürfen evtl. anhaftende Fremdsubstanzen (Schmutz, Sand, Wasser, Eis, etc.) nicht in das System eingeschleppt werden. Diese Fremdsubstanzen können Dichtungen, Führungen, Ventile und Pumpen schädigen. Aus diesem Grund muss auch bereits vor dem Einbau von Dichtungen darauf geachtet werden, dass das gesamte System frei von Bearbeitungsrückständen, Spänen, Schmutz und sonstigen Fremdpartikeln ist.
Losbrech-Reibung
Nach einem Stillstand des Systems kann es beim Anfahren zu einer hohen Losbrech-Reibung kommen. Bei Elastomeren führt freier Schwefel zu Kontaktkorrosion. Bei einer hohen Flächenpressung kommt es zu hohen Adhäsionskräften, der Dichtkörper kann hierbei beträchtlich verformt werden. Bei Rotordichtungen kann es zu einem Mitreißen der Dichtung durch die Rotation der Welle kommen.
Plastik-Memory-Effekt
Werkstoffe aus Kunststoff tendieren dazu, sich bei Erwärmung in den ungeformten Zustand zurück zu verformen (sie „erinnern“ sind an den ungeformten Zustand).
Schleppdruck
Strömt die Hydraulikflüssigkeit in den Dichtspalt, muss sie gegen die Strömung wieder rückgeführt werden (sonst besteht eine Leckage). Je stärker die Schleppströmung, umso höher der Schleppdruck.
Spalt-Extrusion
Wird die Dichtung durch den hohen Druck oder hohe Temperaturen in den Dichtspalt gepresst, spricht man von Spalt-Extrusion. Die Dichtung wird dabei stark verformt und beschädigt.
Zylinderreparatur
Wir kooperieren mit Firmen, welche sich auf den Bau, sowie die Reparatur von Zylindern spezialisiert haben.
Arbeitstemperatur
Diese setzt sich aus der Wärme des Druckmediums und der Reibungswärme an der Dichtung, die im ungünstigen Fall 100°C erreichen kann, zusammen. Die optionale Medientemperatur liegt zwischen 0°C und +50°C. Höhere Temperaturen können zur Zerstörung des Werkstoffes führen, zu niedrige Temperaturen resultieren in einer Veränderung der Härte und Elastizität.
Blow-By
Weitet sich die Zylinder wand während des Betriebes sehr schnell, kann dies die Eigenvorspannung der Kolbendichtung nicht ausgleichen. In den entstehenden Zwischenraum dringt Flüssigkeit ein und die Dichtung bläst durch. Dieser Konstruktionsfehler kann durch Probeläufe nicht erkannt werden und hat u.a. zu dem verheerenden Challenger-Unglück geführt. Durch Einkerbungen an beiden Seiten der Dichtung kann die Ausweitung des Zylinders schnell abgefangen werden.
Gleitreibung
Die Gleitreibung einer Hydraulik Dichtung ist verhältnismäßig niedrig, bei Pneumatik-Dichtungen muss sie durch entsprechendes Schmieren niedrig gehalten werden. Die Gleitreibung ändert sich mit der Einsatzzeit der Dichtung (neu oder eingelaufen) und ist besonders von verwendeten Werkstoff abhängig. Gerne können Sie bei Kofler Ihre Hydraulikdichtung kaufen!
Hublänge
Die Hublänge beeinflusst die Belastung der Dichtung. Ist die Hublänge größer als der Dichtungsdurchmesser, erhöht sich die Zeitdauer der Belastung. Bei einer 10x größeren Hublänge ist ein kritischer Bereich erreicht. Bei Hublängen, die kürzer als die Länge der Dichtung sind, kann der Gleitfilm nicht erneuert werden – es kommt zu einem Trockenlauf.
Leckage beim Kaltstart
Durch tiefe Temperaturen beim Anfahren hydraulischer Systeme erhöht sich der Schleppdruck durch die temperaturbedingte Zähflüssigkeit. Die verschleppte Flüssigkeit wird nicht rückgefördert und es tritt eine Leckage auf.
Luftausscheidung – Mikro-Dieseleffekt
Luftblasen führen besonders in Hydrauliksystemen zu großen Schäden. Dafür ist in erster Linie die im Öl gelöste Luft verantwortlich, die bereits bei einem Druck knapp unter dem Atmosphärendruck (im Unterschied zu Wasser) frei wird. Wird Hydraulikflüssigkeit ausgeschleppt, sinkt der Druck in der Kammer. Luftblasen werden frei und sammeln sich an den Dichtungen. In den Luftblasen kann ein zündfähiges Öl-Luft-Gemisch entstehen, dessen Explosion lokale Druckwellen mit hoher Druckspitzen und extrem erhöhter Temperatur verursacht und zur Zerstörung des Dichtungswirkstoffes führt. In Wasser führen die Luftblasen durch die Kompressionstemperaturen zu Schäden an den Dichtungen.
Stehzeiten
Bei langen Stehzeiten droht Trockenlaufgefahr. Zusätzlich wird die Losbrech-Reibung erhöht.
Stick-Slip (Rückgleiten)
Durch Stick-Slip wird eine gleichmäßige Bewegung der Stange bzw. des Kolbens gestört. Bei ungenügendem Schmierfilm liegt die Dichtung nicht gleichmäßig auf und kann so durch die Bewegung axial verschoben werden. Lässt die Haftreibung nach, schnellt die Dichtung zurück. Es kommt zum so genannten Ruckgleiten.