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Ratgeber - Wie finde ich die richtige O-Ring Dichtung?
Während O-Ring Dichtungen aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind, reicht ihre Geschichte noch gar nicht so besonders lange zurück. Das erste Patent für einen O-Ring wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Schweden angemeldet.
Allgemein gilt jedoch der Däne Niels Christensen als Erfinder - und sein Entwurf ist noch jünger, nämlich aus dem Jahr 1936. Dank seiner vielseitigen Einsetzbarkeit wurde das Design relativ schnell in zahlreichen Bereichen übernommen und eingesetzt.
Dichtungen sind Elemente oder Konstruktionen, die in technischen Vorgängen die Aufgabe haben, ungewollte Stoffübergänge von einem Ort zu einem anderen zu verhindern oder zu begrenzen. Dichtungen sind allgegenwärtig:
So kommen Dichtungsringe in Wasserhähnen ebenso vor wie in Fahrzeugreifen oder Gasflaschen. Auch im Gewerbe und in der Industrie ist der O-Ring nicht mehr wegzudenken. So werden O-Ringe von der kleinen Handpumpe bis zur 40 Tonnen Megapresse verbaut. Sie sind also ständige Begleiter im Alltag und daher sollten sie ihre Aufgaben auch entsprechend verrichten können.
Eckpunkte wie Maße, Oberflächenbeschaffenheit und Werkstoffeigenschaften gilt es stets zu beachten und auf den jeweiligen den Zweck abzustimmen. Eine Dichtung kann nämlich noch so hochwertig sein, wenn sie aus dem falschen Material gefertigt ist oder die Maße nicht dem Einsatz entsprechen, dann wird sie ihren Dienst nicht - oder nicht zufriedenstellend - leisten. Und das kann fatale Folgen haben, denn Dichtungen können die Lebensdauer von Produkten ebenso wie die Betriebssicherheit erheblich beeinflussen.
Welche Arten von Dichtungen gibt es?
Ganz allgemein unterscheidet man - neben der lyrischen Dichtung - zwischen zwei Dichtungsarten, nämlich den dynamischen und den statischen Dichtungen. Dynamische Dichtungen kommen überall dort zum Einsatz, wo sich die aufeinandertreffenden Grenzflächen bewegen.
Hier sollten allerdings O-Ringe nur für langsam drehende Bewegungen im untergeordneten Bereich eingesetzt werden. Aufgrund seines runden Dichtungsquerschnitts neigt der O-Ring bei Hubbewegungen zum Walgen, wodurch der O-Ring dann relativ schnell zerstört werden kann. Man erkennt das, wenn der defekte O-Ring einen spiralförmigen Riss aufweist.
Statische Dichtungen hingegen findet man dort, wo die Grenzflächen ruhen, also im statischen Bereich. Hier ist der O-Ring (wenn nötig mit Backring ) sicherlich eine bevorzugte Variante neben neuen Konstruktionen wie eine O-Ring-Stützring Kombination, wie unsere DFL108.
O-Ring Dichtungen können in der Dichtungstechnik sowohl statisch als auch dynamisch sein. Im statischen Zustand zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie sehr hohem Druck standhalten können. Bei dynamischen O-Ringen gilt wie bei allen anderen dynamischen Dichtungen auch, dass sie keine hundertprozentige Dichtheit garantieren können.
Sie kommen aber nahe an die vollkommene Dichtheit heran. Und ein gewisses Maß an Durchlässigkeit, die sogenannte „Leckage”, kann durchaus auch gewollt sein - und zwar dann, wenn die minimal entweichenden Stoffe praktischerweise als Schmierstoff dienen.
Verschiedene Anwendungsbereiche erfordern zudem verschiedene Arten von O-Ring Dichtungen. Damit Sie die richtige O-Ring Dichtung für Ihre Zwecke finden, ist es wichtig, die genauen Spezifikationen zu kennen.
Dazu gehören:
- Innendurchmesser
- Querschnittdurchmesser
- Materialzusammensetzung und Beschaffenheit (Werkstoff)
- Materialhärte
Außerdem hilft es, die folgenden Punkte zu beachten, wenn Sie die richtige Dichtung finden wollen:
Kenntnis der Anwendungen und Flanschverbindungen
Eine O-Ring Dichtung aus Gummi oder Kunststoff kann versagen, wenn die Einbausituation nicht in Ordnung ist. Verdreckte oder rostige Nuten, sowie scharfe Außenkanten können den O-Ring beschädigen und unbrauchbar machen.
Dasselbe gilt, wenn die falsche Temperatur herrscht. Bei der Wahl der für Ihre Anwendung richtigen O-Ring Dichtungen sollten Sie sich also zunächst über die Details des verwendeten Materials informieren.
Stellen Sie sicher, dass die Beschaffenheit der geplanten Umgebung den Anforderungen entspricht. Das umfasst korrosive Eigenschaften in einer enthaltenen Flüssigkeit, das eingesetzte Medium, Temperaturniveaus und Betriebsdruck. Haben Sie diese Punkte geklärt, gilt es das passende Material für Ihre O-Ring Dichtung zu finden.
Auswahl des Materials
Verschiedene O-Ring Dichtungen werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Vorrangig kommen Elastomere zum Einsatz, die sich aufgrund ihrer Formfestigkeit eignen.
Dabei sind Elastomere sehr elastisch, nicht komprimierbar, großteils undurchlässig und großflächig. Ihr Volumen kann selbst bei Verformung nicht verringert werden. Neben Elastomeren kommen aber auch technische Plastomere zum Einsatz.
Zum Beispiel deckt PTFE aufgrund seiner hohen Resistenz gegen diverse Medien und hohe Temperaturbeständigkeit sowohl im Minus- als im Plusbereich ein ganz anderes Feld ab, als die meisten Elastomer O-Ringe.
Metallische O-Ringe hingegen unterscheiden sich naturgemäß schon allein durch die Wahl des Materials. Sie eignen sich aufgrund der Härte und Festigkeit des Metalls vor allem bei hohem Druck und hohen Temperaturen im statischen Bereich.
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Prüfung der chemikalischen Widerstandsfähigkeit sowie der Bauweise
Bevor Sie sich für einen O-Ring aus einem bestimmten Material entscheiden, müssen Sie wissen, ob und in welchem Maße dieses Material chemikalienbeständig ist. Während beispielsweise Nitrilkautschuk, kurz NBR, eine gute Ölbeständigkeit aufweist, eignet sich das Material nicht für oxidierende Flüssigkeiten.
PTFE dagegen ist zwar für den gesamten pH-Bereich von 0-14 geeignet, sollte aber nicht mit Medien verwendet werden, die aus geschmolzenem Alkali und elementarem Fluor bestehen. Darüber hinaus gibt es auch zusammengesetzte Dichtungsringe, die vor allem in der Lebensmittelindustrie und bei medizinischen Anwendungen zum Einsatz kommen.
Sie eignen sich dann, wenn jegliche Schmierung unmöglich oder die Umgebung sehr klebrig ist und wenn Anwendungen einen sehr niedrigen Start- oder Reibungskoeffizienten benötigen.
Testen der Leistung der O-Ring Dichtungen
Es ist wichtig, dass Sie Ihre gewählten O-Ring Dichtungen vorab gründlich testen. So können Sie feststellen, ob der ausgewählte Ring auch tatsächlich alle Parameter Ihrer Anwendung erfüllt.
Es empfiehlt sich daher, verschiedene Tests durchzuführen. Diese ermöglichen es Ihnen, sicherzustellen, dass die gewählten O-Ringe auch alle qualitätsrelevanten Eigenschaften abdecken. Zu den geeigneten Tests gehören das Härteprüfverfahren, die Prüfung des Druckverformungsrests und der Kälteflexibilität, sowie diverse Quell- und Alterungstests.
Diese können Ihnen Aufschluss darüber geben, ob der ausgewählte O-Ring die spezifischen Faktoren hinsichtlich Druck, Medium, Temperatur, Kompression oder Dichtungsfähigkeit erfüllt. Hinzu kommen individuell relevante Qualitätsüberprüfungen sowie eine Serienüberwachung.
Passende Dichtung suchen und finden
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